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Der Mayrkogel

Sie sehen eine alte Abbildung aus dem Jahre 1950. Schön zu sehen der Mayerkogel/Kalvarienbergbereich links vorne mit Kircherl

Mit dem Maierkogel oder auch Mayerkogel, wie er vor ca. 160 Jahren genannt wurde, ist der vordere abgesetzte Hügelteil des Windischberges gemeint. Dieser prägt unter anderem vor allem das Bild von Göß bzw. den Wegeingang nach Kaltenbrunn und dem Gößgraben.

Heute wird dieser Bergteil aufgrund des Kreuzweges mit den Stationen nur noch Kalvarienberg oder überhaupt als Teil des Windischberges ebenso benannt.

Die ehemalige Bezeichnung Mayrkogel wird sich von den Meierhöfen (Mayrhof) abgeleitet haben. Das waren herrschaftliche Gutshöfe, die zwischen die slawischen Siedlungen gesetzt wurden. Bei der Auflösung dieser Wirtschaftsform gingen die Meierhöfe in die Hände der Meier, also in den bäuerlichen Besitz über.

Der ehemalige Mayrkogel und heute KalvarienbergSo gab es auf dem heutigen Kalvarienberg laut Erzählungen den „Moarhof“.

Ebenso berichtet der Leobener Strauß 10: “...so legt man heute noch auf den Höfen vulgo Moor auf dem Windischberg und vulgo Hans auf dem Mauer in Schladnitzdorf bei Göß in Weihwasser getauchte Palmzweige kreuzweise vor das Haustor…“ (T 07)

Der „Moar“ ist ein Kaiser – zumindest im Eisstockschießen. Der Name Moar ist die Dialektform von „Meier“. Der Meier wiederum wurde abgeleitet vom lateinischen major domus. Bei den Römern war er der Erste der Dienerschaft, später verstand  man unter einem Meier den Aufseher eines Gutes oder einen Pächter. Und der Mayr ist wiederum eine Form von Meier.

So gab es in Leoben natürlich viele „Meierhöfe“ wie z. B. einen gösser Meierhof welcher Leskmayr hieß. Aber auch andere mit Namen wie Stadtmayr, Propstmayrhof, Vulgonamen Waasenmayr, natürlich  auch den Mellmayerhof, welcher im Jahre 1000 u. a. als Witwenausstattung an die Aribonen Gemahlin Adula, die Gründerin des Stiftes Göß,  gelangte.

Der ehemalige Mayrkogel und heute Kalvarienberg prägt das Bild von GößAuch wurden früher Hügel oft nach deren Charakter benannt. So z. B. der Galgenberg (1424 Puechberg), welcher im Gösser Urbar (1459 – 1462) die Bezeichnung „purgkhpergkogel“ erhielt. Was bestätigte, dass er ein Bergkogel mit einer Burg war (in diesem Falle wohl Wachtturm). So erklärt sich nun auch vollständig der Begriff Mayrkogel als Kogel mit einem Mayrhof.

Ältere Erwähnungen der Erhebung mit dieser Bezeichnung finden sich auch in der Stiftschronik Göß. Dort heißt es:
Am 5. November 1727 wurden der hochwohlgeborene Herr Baron Jöchlinger und Herr von Apostolis bezüglich einer Untersuchung im Stift Göß u. a. damit empfangen, dass Böller auf den Maierkogel abgefeuert wurden.

Oder:
Anno 1771 zum ersten mal das Fest des heiligsten Herzens Jesu in Brevier und Messe in Stift Göß. Wenn der Priester das Gloria in excelsis anstimmt, werden am Mayerkogel sogleich Böller abgefeuert. Ebenso während der Wandlung und Abschluss der gesamten Festlichkeit.

Die Bezeichnung Mayrkogel ist heute für diesen Ort weder gebräuchlich und auch kaum noch bekannt. Sie hat somit nur noch geschichtliche Bedeutung.


 

 

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