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Die Umgebung des Kalvarienberges

 

Der Burgfried – Das Gösser Gamserl

Der Burgfried in Göß

Mit diesem Burgfried endete zugleich der Einflussbereich der Gerichtsbarkeit des Stiftes Göß.

Der hier abgebildete Burgfried entstand vor allem, weil die Nonnen des Stiftes diesen Bereich (ehemals Lambrechtsweg) vom gefährlichen Steinschlag befreien mussten. So steht es in der Stiftschronik beschrieben:

Hier sehen Sie eine alte Ansicht mit dem alten "Burgfried-Tor"Anno 1733. Gleich zu Beginn dieses Jahres lies die gnädige Frau Äbtissin von dem zerklüfteten herunterhängenden Felsen, der an der Straße beim Beginn der Burgfriedhäuser steht und den Vorbeigehenden schon oft großen Schrecken eingejagt hatte, einen großen Teil herunternehmen und sodann nach Verbreiterung der Straße diesen Felsen mit einer dicken, hohen Mauer unterstützen und absichern. Auch wurde dort ein schönes, großes Tor aufgemauert, das den Felsen begrenzt und befestigt und dem ganzen Burgfried Ansehen und Zierde verleiht.“ (T 02)

 Das berühmte  blecherne „Gösser Gamserl“ darauf darf durchaus als Wahrzeichen vom Burgfried gesehen werden. Es stammt jedoch erst aus dem 19. Jahrhundert. Es wurde laut Personenaussagen wohl von der Firma "Gösser" einst dort angebracht, da es ja auch bei dieser als Logo dient.

 Burgfried: Im Mittelalter verstand man unter Burgfried das Gebiet rund um eine Siedlung (meist eine Stadt), also Wiesen, Felder und Wälder, die diese Siedlung besitzt und verwaltet.

Wörtlich genommen bedeutete der Burgfriede, dass man innerhalb einer Burg keinen Streit oder Konflikt untereinander anstiften durfte. In diesen Gebäudebereichen war man also einst zum "Frieden" verpflichtet. Was nachvollziehbar erscheint, das dies für das soziale Leben innerhalb dieser engen Baugebilde wohl sehr wichtig war. Wer sich nicht daran hielt konnte schnell Bekanntschaft mit dem Burgkeller bzw. -kerker machen...


 

Die Nepomukkapelle

Die Nepomukkapelle in der Gösserstraße

Zu Ehren des Hl. Johannes von Nepomuk (+ 20.03.1393) wurde diese Kapelle erbaut.

Die Steinplastik von Johannes von NepomukDie lebensgroße Steinplastik wurde ursprünglich 1730 in der Gösserstraße, welche einst St. Lamberti-Weg hieß,  aufgestellt. Einst blickte der Hl. Nepomuk in Richtung Mur zu den Flößern.

1769/1770 wurde die Wegkapelle so erbaut, wie wir sie heute kennen. Vor allem fand eine Erneuerung mit barocken Schmiedeeisengittern statt. Sowohl die Äbtissin von Göß als auch der Vikar der Kirche finanzierten einst diese Erneuerung.

Nepomuk ist unter anderem der Patron bei Wassernot, der Schiffer und Flößer. Daher darf man davon ausgehen, dass diese Kapelle bewusst hier als Andachtsstelle für diese Berufsgruppe passend an der Murkurve gefertigt wurde.

 

Hier ein Bild aus dem Jahre 1900, welches die Gösserstrasse, die Nepomukkapelle und das Stift Göss zeigt.


 

Die ehemalige Lambertikirche

Die ehemalige Lambertikirche in Ihrer vollen Pracht. Eingebettet im herrlichsten Grün des Kalvarienberges dahinter.

Diese Kirche schmiegt sich wunderschön am Fuße des Kalvarienberges in die Landschaft ein. Sie war ursprünglich dem Hl. Georg und danach dem Hl. Lambert  und auch den 14 Nothelfern geweiht. Diese wurden dort auch gerne von den Nonnen des Stiftes Göß verehrt. So gab es hier natürlich auch ein sehr schönes 14 Nothelfer Bild.

Dieses Bild aus dem Jahre 1903 zeigt direkt den Blick von der Lambertikirche Richtung Stift Göss Die „Kapelle St. Lamberti“ wurde lt. Stiftschronik von der Regentin Wilburgis erbaut und am 4. August 1044 von Papst Leo IX eingeweiht, welcher ein Deutscher war. Ob bei dieser Weihe mit der Kapelle „ecclesia s. Lamberti in sclatetiz“ jedoch eine einst seit ca. 999 existierende Lambertikirche in „Schladnitz“  gemeint war oder bereits diese Lambertikirche (passend vom slawischen "skalice", die im Fels) kann heute nicht mehr exakt eruiert werden. Historische Quellen zu dieser Angabe gibt es leider ebenfalls keine.

In einer päpstlichen Urkunde aus dem Jahre 1148 wird die Kirche zur Bestätigung der Besitzungen des Stiftes Göß genannt. Ihr Predium (Gut) scheint später im Gösser Stiftsurbar als „Leberamt“ auf. Zu diesem „Leberamt“ (Leber weist auf frühgeschichtliche Grabhügel hin) gehörten auch Huben (Bauerngut oder Gehöft) zu Windischberg.

Hier der ehemalige Straßenverlauf und Durchgang unter der Lambertikirche. Nun schon vermauert.Im Unterbau, dem Erdgeschoß mit den Durchfahrtstoren, der heute noch bekannten Lambertikirche in der Gösserstraße, sind noch Baureste aus romanischer Zeit (vermutlich aus dem 12. Jhd.) zu erkennen.

Auch Reliquienwertschätzung steht mit diesem Gebäude in Verbindung:

Wir schreiben das Jahr 1647. Der Leib der heiligen Jungfrau und Märtyrerin Theodora und Reste heiliger Jungfrauen aus der Gesellschaft der hl. Ursula wurden von den Nonnen kunstvoll gefasst und in feierlicher Prozession vom Lambertikirchlein um das Kloster herum in die Hofkirche getragen.

Großartig wundersame Erzählungen sind von diesem Bau in Erinnerung:

 So zum Beispiel, dass die Nonnen von Göß einst eine Kniewallfahrt  mit brennenden Kerzen zur Lambertikirche machten als die Türken einfielen. Das Gebet zeigte Wirkung:

Hier sehen Sie das Kreuz auf der Lambertikirche zur Ostseite der Gösserstraße. Wohl das einzige was noch daran erinnert, dass dieses Gebäude einst eine Kirche war. In der darauf folgenden Nacht Brach ein furchtbar Donner- undt Haghelweter loß undt ein Orkann in wirblen wüthete und zerstieb alle zelte und gerethen im Lager. Der Nachtrapp, der in Hinderberg lagerte, stürmte über den Heiselberg ins lager. Die Pferde wurden scheu, Zertratten viell bei Stock finster Nacht. Der Wütthende Orkann ließ kein Feier und liechtt zu. Das Alarm geschrey war alß wan von Trfeiach herab die himmblischen Heerscharen auf sie anstürmbten. Undt im Retteriern in der Stokh finster ging fast alles lebendige im Lager in die hochgechendte Murr, das noch im siebenzechenden Jahrhuntert zimblich algemein erzelt wurde, das des anderten Tages die Ufern längs der Murr gantz Roth zu sehen waren von denn außgeworffenen Türckenzeig: Pferd und leichen. Göeß undt wer waiß! Nicht auch Oesterreich und Deutschland seindt durch das Gebet der Klosterfrauen in Göeß gretet wordten!“ (T 05)

 Es hieß ebenso, dass die Heiligen Oswald, Lambert, Georg und Blasius auf der Lambertikirche Wache hielten und die Türken mit deren Schwertern zurückschlugen.

 1797 wurde die Kirche verkauft und kurz darauf in ein Wohnhaus umgewandelt. Somit war das spirituelle Ende des einst großen Heiligtums besiegelt.


 

Die Madonnenkapelle

An der Westseite des Kalvarienberges, nördlich etwas unter der Lambertikirche, findet sich diese kleine und nette Wegkapelle, welche meist mit einer Mutter Gottes mit Kind geschmückt ist.


 

Das Brünnlein am Kalvarienberg

Vom  Windischbergweg herab, direkt an der Kreuzung Schillerstraße/Gösserstraße, befindet sich auf der Nordseite des Kalvarienberges ein kleiner Brunnen.

Dieser soll wegen seines gar köstlichen Wassers bewusst hervorgehoben werden!

Da hier das "Gösser-Radl", eine kreisförmige 4 km lange Geh- und Laufstrecke (Mareckkai – Gösserstraße),  sowie nun auch der „Kalvaria Top 1“ Panoramaweg direkt vorbei führt, sei dieser Brunnen auch als idealer Durstlöscher erwähnt.

 

 


 

Die Maria Schnee Kapelle

Am  Windischbergweg selbst befindet sich auf der Südseite diese nette Marienkapelle der Familie Ducho. Innen ist diese unter anderem mit einem schönen marianischen Bild am Hauptaltar geschmückt. Ebenso zwei bemerkenswerten Marienbildern seitwärts. .

 

 

 


 

Die Schwaigerkapelle auf dem Windischberg

Der seinerzeitige Besitzer des Schwaigerhofes auf dem Windischberg (heute Windischberg 31), Josef Gröblinger, hat im Jahre 1803 den Bau einer Kapelle auf seinem Grundstück fertig gestellt. Der Entschluss zu diesem Bau dürfte im Jahre 1800 gefaßt worden sein, als ihm ein männlicher Erbe gleichfalls mit dem Namen Josef geboren wurde.

Im Zuge der Bauausführung der Leobener Umfahrungsstraße in den Jahren 1964/1965 wurde die Kapelle um einige Meter versetzt und in ihrem Längenmaß verkürzt.

Im Jahre 2003 wurde mit der Renovierung und Restaurierung der Kapelle begonnen (heute im Besitz der Familie Farkas). Diese Arbeiten fanden am 13.5.2006 mit einer Segensfeier ihren Abschluss.

Der Innenraum erhielt über einen imaginären Betstuhl eine Kreuzigungsgruppe (Jesus am Kreuz mit den Assistenzfiguren hl. Maria und hl. Johannes Ev.) vom Holzschnitzer Hans Florijancic gearbeitet. Die Seitenwände und die Decke, die mit einer bildlichen Bemalung (rechte Seite: Heilige Familie, linke Seite: die Heiligen Johannes Nepomuk und Erhard, Decke: Gnadenstuhl (Gottvater mit dem Gekreuzigten und darunter die Heiliggeisttaube) geschmückt sind, wurden überaus arbeitsintensiv fachkundig restauriert.

Das  zuvor anstelle der Kreuzigungsgruppe in der Kapelle vorhanden gewesene großformatige Bild des hl. Benedikt wurde von der Familie Farkas als Leihgabe der Pfarre Göss überlassen, das sich derzeit im Untergeschoss des Südturmes der Stiftskirche befindet.

(Text Schwaigerkapelle: Werner Malek - T 11)


 

Die Moarkapelle im Süden des Kalvarienberges

Im Süden grenzt am Fuße des Kalvarienberges und am Eingang der Kaltenbrunner Straße auch noch eine alte und verfallene Kapelle an. Diese befindet sich am Rande der Friedrich Mayer-Beck-Straße und Alma Seidler-Straße. Die Kapelle ist interessanter Weise exakt in Richtung Süden gerichtet (wie wohl ebenso die Kaltenbrunner Kapelle). Sie heißt Moarkapelle, was einen direkten Bezug zum Kalavarienberg bewusst nahe legt, da dieser ja einst Mayrkogel hieß und dieser wiederum vom Begriff "Moar" abstammte (siehe auch geschichtliche Beschreibung Mayrkogel).

Diese Kapelle lag einst am damaligen Verbindungsweg zwischen Göß und Talhofschloss. Nachdem die Gründe veräußert wurden gab es Bestrebungen die Kapelle zu verlegen, bzw. neu zu errichten. Sowohl Pfarrer Keil als die Fachschule Zeltweg waren einst in dieses Vorhaben involviert. Gitter welche entfernt wurden, befinden sich heute noch im Stift Göß.

Eine weitere hochinteressante Erkenntnis ist die, dass diese Kapelle in einem "Dreiecksverhältnis" mit der Kalvarienbergkapelle und dem Stift Göß steht. Mehr dazu im Bereich Entdeckungen:
 ../Renovierung/Renovierung_Entdeckungen.htm

Im Innenraum ist noch klar ein Kreuz erkennbar. Was auf eine ebensolche Kreuzdarstellung hinweist.


 

 Weitere Fotos zum Thema

Hier ein Bild vom Gösser Burgfried bzw. Gamserl, mit dem gespaltenen Felsen, welcher auch oft in Geschichtsbüchern Erwähnung findet.

Dieses Bild belegt, dass das Gösser Gamserl, nun  leider sogar schon "Schusslöcher(?)" hat. War wohl jemand auf Gamserljagd.

Gamserl März 2009 von Norden, frisch ausgeschnitten und gut sichtbar
Das Gamserl im März 2009 von Norden.
Frisch freigelegt und gut sichtbar.


Hier zwei Bilder an welchen man erkennen kann,


dass der Gamserlfelsen einst im Sinne der Gefahrenentschärfung abgebaut bzw. "geschliffen" wurde.

 

 

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